die COVID-19-Pandemie stellt das Gesundheitswesen vor bislang einmalige Herausforderungen, die auch für die Transplantationsmedizin von großer Bedeutung sind. Dies wird an vielen Anfragen aus den deutschen Transplantationszentren deutlich, die die Risikoeinschätzung und Verhaltensweisen mit Transplantierten, Wartelistenpatienten und für die Organentnahmen betreffen. Schwierig ist es für alle Beteiligten, in dieser sehr dynamischen Situation zwischen „Panikmache“ und sinnvollen Maßnahmen zu unterscheiden.
Der Vorstand der DTG ist in dieser Sache in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG), der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), dem Robert-Koch-Institut (RKI) und den Federführenden der Organ- und fachspezifischen Arbeitsgruppen der Ständigen Kommission der Bundesärztekammer (StäKO).
Aus dem Kreis dieser Institutionen wird zusammen mit der DTG heute eine Expertengruppe zusammengestellt, die über die weitere Entwicklung bzgl. der Organspende und Transplantation berät und im Weiteren informieren wird.
Wie in dem sehr guten Beitrag des RKI „COVID-19: Jetzt handeln, vorausschauend planen“ dargestellt, zielen alle bisherigen Maßnahmen (Containment, Protektion, Mitigation) darauf ab, die weitere Verbreitung der Erkrankung einzudämmen und zu verlangsamen, damit das Gesundheitssystem in Deutschland nicht an seine Grenzen kommt. Mit einer Impfung ist kurzfristig nicht zu rechnen, spezifische anti-virale Therapien sind (noch) nicht etabliert, werden aber bereits als „Heilversuche“ (z.B. Lopinavir/Ritonavir) bei schwer erkrankten Patienten angewandt. Hierbei ist dann unter Berücksichtigung der CYP450 Inhibition auf eine Dosisreduktion der Calcineurininhibitoren zu achten, damit es nicht zu deutlichen Spiegelanstiegen kommt.
Immunsupprimierte Patienten scheinen nach aktueller Informationslage nicht häufiger zu erkranken. Hinsichtlich des Krankheitsverlaufes bei transplantierten Patienten mit COVID-19-Infektion ergibt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch kein einheitliches Bild.
Somit gelten auch konkret für transplantierte Patienten weiterhin die Grundsätze, die vom RKI auf dessen Homepage veröffentlicht sind und ständig aktualisiert werden. Diese Grundsätze umfassen die frühzeitige Fallidentifikation und Isolation von Erkrankten und engen Kontaktpersonen, die Schaffung von „sozialer Distanz“ (bzw. eine drastische generelle Kontaktreduzierung) und der gezielte Schutz und die Unterstützung vulnerabler Gruppen wie z.B. Transplantierte und Patienten auf der Warteliste. Zusätzlich erwarten wir in Kürze eine Risikoeinschätzung seitens BMG und RKI zu chronisch Erkrankten.
Unverändert ist das Achten auf die persönliche Hygiene durch Händewaschen und das Niesen in die Ellenbeuge sowie das Einhalten eines Abstandes zu anderen Personen wichtig. Gerade in diesem Punkt haben viele Transplantierte bereits wesentlich mehr Routine als die Normalbevölkerung.
Für die Transplantationsmedizin erscheinen uns unter Beachtung der Empfehlungen des RKI, den Bestrebungen in Deutschland intensivmedizinische Kapazitäten zu schonen oder zu erweitern und nach Rücksprache mit Zentren und Federführenden der Arbeitsgruppen nachfolgende Punkte zum jetzigen Zeitpunkt in jedem Transplantationszentrum überlegenswert. Ziel ist es, dabei sowohl die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, aber auch kritische Infrastruktur und Personengruppen handlungsfähig zu halten:
Der Vorstand der DTG ist in Kontakt mit den o.g. zuständigen Stellen und wird diese Empfehlungen bei einer Veränderung der Bewertung der Lage aktualisieren und an die Mitglieder kommunizieren. Ausdrücklich wird auf diese Informationen verwiesen.
Im Bewusstsein der neuen Herausforderungen tragen diese Punkte hoffentlich dazu bei, die Situation ruhig und transparent zu gestalten und diese Prüfung unseres Systems und unserer ärztlichen Tätigkeit gemeinsam bestmöglich zu meistern.
Wertvolle und spezifische Informationen finden Sie auch unter folgendem Link.
https://www.tx-corona-info.de/
Prof. Dr. Christian P. Strassburg, Präsident,
Prof. Dr. Christian Hugo, Generalsekretär,
Prof. Dr. Utz Settmacher, President Elect
Prof. Dr. Ute Eisenberger, Schatzmeisterin
Prof. Dr. Martina Koch, Schriftführerin
Wir freuen uns über
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Selbsthilfe Organtransplantierter NRW e.V.
Norbert Longerich
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