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Organspende – Bundestag lehnt Widerspruchslösung ab

Organspende bleibt in Deutschland weiterhin nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt. Die Selbsthilfe Organtransplantierter NRW e.V. bedauert die Ablehnung der Widerspruchslösung durch den deutschen Bundestag, sehr.

 

Nachdem die Entscheidung gegen eine Widerspruchslösung bekannt wurde, waren wir die Selbsthilfe Organtransplantierter NRW e.V. enttäuscht, traurig und wütend zugleich. Es werden weiterhin zu viele Menschen auf den Wartelisten sterben, die vergeblich auf ein lebensrettendes Spenderorgan gehofft und gewartet haben, darunter auch viele Kinder. In der Diskussion um die Widerspruchslösung wurde viel über Ethik, Unversehrtheit des eigenen Körpers, Rechte der Bevölkerung und Zumutbarkeit einer zwingenden Entscheidung gesprochen. Aber haben nicht auch die Menschen auf den Wartelisten ein Recht auf Leben und vor allem ein Recht auf eine Entscheidung für oder gegen eine Organspende.

 

Wir sind der Meinung, dass jedem Bundesbürger durchaus zu dem Thema Organspende zwingend eine Entscheidung abzuverlangen ist.

Die von dem Bundegesundheitsminister Jens Spahn vorgeschlagene Widerspruchslösung hätte jedem Bundesbürger die Möglichkeit gegeben eine Entscheidung für oder gegen eine Organspende zu treffen.

 

Offensichtlich ist aber Deutschland für einen solchen großen Schritt noch nicht bereit. Wobei man festhalten muss, dass die Entscheidung der Abgeordneten des deutschen Bundestages nicht dem Meinungsbild der Bevölkerung in Deutschland entspricht. Wir haben deshalb auch keine Hoffnung, dass die Spenderzahlen sich langfristig verbessern werden. Es werden weiterhin in Deutschland immer noch zu viele Menschen auf den Wartelisten mangels Spenderorgane versterben, ganz im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarn bei denen die Widerspruchslösung seit längerem eingeführt ist.

 

Nun muss es unser Ziel sein, unser ehrenamtliches Engagement zu verstärken, um noch mehr zur Aufklärung zum Thema Organspende beizutragen.  Die Aufklärungsarbeit kann aber nicht in die Händen der Bürgerbüros, Ausweisbehörden und Hausärzte gelegt werden. Der zeitliche Aufwand zu einer sachlichen Aufklärung kann von den o.g. nicht erbracht oder gewährleistet werden. Und uns ehrenamtlichen Organisationen fehlen in der Regel der Zugang zu geeigneten Foren wie insbesondere Schulen, Unternehmen, Vereine, Parteien und sonstigen Organisationen. Wobei wir als Selbsthilfe Organtransplantierter NRW e.V. die Erfahrung gemacht haben gerade in Schulen auf einen Personenkreis zu treffen, die einer Diskussion zum Thema Organspende sehr offen gegenübersteht. Aber auch in Betriebsversammlungen einiger Unternehmen oder in verschiedenen Vereinen haben wir vielfach ergebnisoffene Diskussionen geführt.

 

Gerade für solche Aufklärungsveranstaltungen möchten wir die Politiker der Länder und des Bundes nicht aus Ihrer Pflicht entlassen. Wir würden uns wünschen, dass sich die Politiker dafür einsetzen uns ehrenamtlichen Organisationen die Türen z.B. zu Schulen zu öffnen und uns Zugang zu anderen Foren zu verschaffen um als Betroffene eine ergebnisoffene Aufklärung zum Thema Organspende/Organtransplantation zu leisten. Denn jeder Teilnehmer an unseren bisherigen Veranstaltungen, der fundierte Informationen zur Organspende erhalten hat, ist ein Multiplikator und wird diese Informationen in seinem Familienkreis und Freundesumfeld weitertragen. Nun müssen wir versuchen das Thema Organspende in den Schulunterricht zu integrieren oder Infoveranstaltungen in den Schulen zu Pflichtfächern werden zu lassen, dazu brauchen wir leider wieder die Politik, um dies zu implementieren, wir hoffen, dass die Kultusministerien und die Bundespolitik sich dafür einsetzen und dies ermöglichen.

 

Laut Statistik sind in Deutschland mindestens 80% der Bevölkerung positiv der Organspende gegenüber eingestellt, aber nur ca. 36% besitzen einen Organspendeausweis. Nun muss es doch die Aufgabe aller beteiligten Institutionen sein, diese Differenz von über 40% dazu zu bewegen sich auch schriftlich zur Organspende (Organspendeausweis/Patientenverfügung) zu bekennen und diese Einstellung auch dem eigenen persönlichen Umfeld mitzuteilen.

 

Das Thema Organspende und eine Verbesserung der Organspende-Zahlen in Deutschland bleibt, ganz besonders nach der Ablehnung der Widerspruchslösung, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe aus der keiner aus seiner persönlichen Verantwortung entlassen werden kann.

Wir als Selbsthilfe Organtransplantierter NRW e.V. werden, jetzt erst recht, mit aller Kraft weiterarbeiten um das Thema Organspende nach vorne zu bringen.

 

Selbsthilfe Organtransplantierter NRW e.V.

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